Land Monitoring 2.0 – Von der Klassifizierung zur Objekt-orientierten Charakterisierung der Landschaft
Organisation: Stephan Arnold, Statistisches Bundesamt Moderation: Stephan ArnoldHintergrund
Viele Klassifikationssysteme, die die Themen Landbedeckung (LB) und Landnutzung (LN) behandeln, existieren parallel zueinander mit jeweils unterschiedlichen Anwendungszwecken und Erfassungskriterien. Zudem sind es häufig Mischsysteme, die sowohl LB- als auch LN–Kriterien als Klassifizierungsschlüssel enthalten.
Copernicus ist ein Erdbeobachtungsprogramm, das schwerpunktmäßig zwar auf Daten von satellitengestützten (Space-borne) Systemen aufbaut, aber auch In-situ-Messungen und Daten in den Erdbeobachtungsprozess einschließt.
All diese Informationen und Daten werden derzeit verteilt auf verschiedene Datensätze und Produkte gespeichert, die teilweise nicht ohne weiteres miteinander vergleichbar sind, sei es weil sie aus unterschiedlichen Datenquellen hervorgehen, oder obwohl sie sogar auf derselben Datenquelle beruhen.
Das EAGLE-Datenmodell ist dafür konzipiert, Informationen von unterschiedlichen Datenquellen aufzunehmen. Für den LB-Teil und einige Landschaftseigenschaften ist die Fernerkundung Hauptlieferant der benötigten Informationen. Zur Befüllung anderer Modell-Elemente sind andere Informationsquellen besser geeignet oder sogar notwendig, z.B. In-situ-Daten.
Ausgehend von Anwendungsfällen des EAGLE-Konzepts in Deutschland soll in dieser Session das EAGLE-Konzept diskutiert werden, in wie weit es geeignet ist, die Grundlage für ein multivariates neues Land Monitoring Rahmenwerk zu sein. Es zielt darauf ab, LB- und LN-relevante Informationen für vielfältige Anwendungen bereitzustellen , anstelle einzelner, zu fachspezifischer und teilweise inhaltlich überlappender Datenerfassungsinitiativen.
Impulsvorträge
Anwendungsfälle in Deutschland:
- Natur- und Umwelt-Monitoring NRW (NUMO-NRW), Christian Schuster
- Fernerkundungsgestützte Landschaftsobjekte des Naturschutzes (NatFlo), Gregor Tintrup
- Hierarchische hyperspektraldatenbasierte Kartierung urbaner Oberflächen, Dr. Uta Heiden
- Semantische Analyse des Objektartenbereichs „Tatsächlichen Nutzung“ im AAA-Datenmodell in der GeoInfoDok der AdV, Dr. Christian Lucas, Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein
Diskussion
- Haben Sie bereits Erfahrungen mit Objekt-orientierten Datenmodellen im Land Bereich? Worin sehen Sie die Vorteile bei der komponentenbasierten Charakterisierung der Landschaft im Gegensatz zur Klassifizierung?
- Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Kriterien für eine solide Datenquelle? Welche Inhalte benötigen Sie? Welche Daten, mit denen Sie arbeiten, kommen diesen Anforderungen am nächsten, bzw. was müsste sich an existierenden Datenquellen ändern?
- Mit welchen Problemen haben Sie sich bisher konfrontiert gesehen bei der Integration von unterschiedlichen Datenquellen, bzw. beim Vergleich unterschiedlicher Datenquellen; und wie haben Sie das Problem gelöst bzw. umgangen?
- Würden Sie eine Trennung von LB und LN in den Vermessungsdaten begrüßen? Wenn ja, Welchen Mehrwert / Arbeitserleichterung / Genauigkeitssteigerung versprechen Sie sich davon?